Lithiumbatterie-Abfälle künftig gefährlich eingestuft
vom 03. Dezember 2024
Die Europäische Union plant eine bedeutende Änderung im Umgang mit Abfallbatterien: Lithium-Metall-Ionen- und Natrium-Ionen-Metall-Batterien sollen künftig als gefährliche Abfälle klassifiziert werden. Ein entsprechender Entwurf zur Aktualisierung des Europäischen Abfallverzeichnisses wurde am 11. Oktober 2024 vorgelegt. Die Änderungen zielen darauf ab, die Einstufung von Abfällen EU-weit zu harmonisieren und den Umgang mit potenziell gefährlichen Stoffen zu regeln.
Erweiterung des Abfallverzeichnisses
Im Zuge der Überarbeitung des Abfallverzeichnisses soll die Anzahl der Schlüssel für Batterien von sechs auf 14 erweitert werden. Damit erhalten sowohl Lithium-Metall-Ionen-Batterien als auch Natrium-Ionen-Metall-Batterien einen eigenen Abfallcode, verbunden mit der Einstufung als gefährlich. Diese Änderung soll eine präzisere Identifikation und Behandlung dieser Abfallarten ermöglichen.
Kommentierungsphase und nationale Umsetzung
Die EU-Mitgliedstaaten haben bis zum 8. November 2024 Zeit, den Entwurf zu kommentieren. Rückmeldungen aus Italien, Zypern und Finnland zeigen, dass die Meinungen innerhalb der EU unterschiedlich ausfallen. Nach Abschluss der Konsultationsphase werden die finalen Änderungen in das Abfallverzeichnis integriert.
Für Deutschland bedeutet dies, dass die Verordnung über das europäische Abfallverzeichnis (AVV) angepasst werden muss. Nach Inkrafttreten der EU-Entscheidung sind die Änderungen innerhalb von 18 Monaten verbindlich umzusetzen.
Auswirkungen auf Abfallerzeuger und Entsorger
Die Einstufung von Lithiumbatterie-Abfällen als gefährlich hat weitreichende Konsequenzen für Abfallerzeuger und Entsorger. Gefährliche Abfälle unterliegen strengeren Vorschriften in Bezug auf Lagerung, Transport und Entsorgung. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie den neuen Anforderungen entsprechen, um Risiken für Mensch und Umwelt zu minimieren.
Die Änderungen werden auf der Fachkonferenz Lithiumbatterien, die im Januar 2025 in Göttingen stattfindet, detailliert diskutiert. Hier sollen Experten die praktischen Auswirkungen der neuen Regelungen beleuchten und mögliche Anpassungen für betroffene Branchen erörtern.
Ziel: Schutz von Umwelt und Gesundheit
Die Neubewertung von Lithium- und Natrium-Ionen-Batterien als gefährlicher Abfall ist ein wichtiger Schritt, um den Risiken dieser Technologien gerecht zu werden. Durch die EU-weite Harmonisierung sollen Umweltschäden durch unsachgemäße Entsorgung minimiert und die Sicherheit im Umgang mit diesen Batterien verbessert werden.
Die Entscheidung zeigt einmal mehr, dass die EU den Fokus auf eine nachhaltige und sichere Kreislaufwirtschaft legt, die den wachsenden Herausforderungen durch neue Batterietechnologien gerecht wird.